2023 Augenblicke

50 Jahre HAK - HAS Judenburg

   Ingrid Felfer (vorm. Frewein) - Maturajahrgang 1979

1) Als die HAK vor 50 Jahren von der Judenburger Kaufmannschaft aus der Taufe gehoben wurde, war sie noch unbekannt. Wie bist du auf den Schultyp aufmerksam geworden?


   
Ich hatte eine Mathematiklehrerin, die mich auf den neuen Schultyp in Judenburg aufmerksam machte. Sie sah, welche Freude ich an Zahlen hatte und meinte, dies wäre die passende Ausbildung für mich. Als ich mich beim Arbeitsamt (damals für mich die Auskunftsstelle über Ausbildungen) nach der neuen Schule in Judenburg erkundigte, wurde mir abgeraten…diese Schule sei viel zu schwer, da ich von einem Bauernhof stamme und sicher auch zuhause mithelfen müsste, sei das nix für mich! Ich ging trotzdem zur Aufnahmsprüfung…

2) Welche Erinnerungen hast du an deine Klassengemeinschaft/Mitschüler und den Unterricht im alten bzw. neuen Schulgebäude?

    Ich war eine „Fahrschülerin“. Mit meiner Freundin Dorli traf ich mich bereits um halb Sieben im Bus in Gobernitz, der uns nach Knittelfeld brachte. Dort stiegen wir in den Bus nach Judenburg, wo an fast jeder Haltestation jemand aus unserer Klasse zustieg. So wurde Vieles bereits im Bus besprochen und Freundschaften entwickelten sich. Unsere Klasse war die B-Klasse, das heißt, wir waren alle „ Auswärtige“. Die A-Klasse, das waren Judenburger. Als besonders einschneidend für unsere Klassengemeinschaft habe ich das Zusammenlegen der beiden Klassen nach der dritten Schulstufe in Erinnerung! Das heißt, dass viele Mitschüler der Klassen A und B zurückblieben und wir nun eine neue Klasse zu bilden hatten, was nicht immer reibungslos verlief. Aber wir waren eine sehr lebendige Klassengemeinschaft. Es gab immer was zu besprechen!
Den Unterricht habe ich immer als sehr interessant und abwechslungsreich empfunden. Ich glaube auch, dass die jungen Professoren sich sehr dafür eingesetzt haben, diese neue Schule zu einem Erfolg zu machen. Ich weiß von unserem Klassenvorstand Dr. Mitterbacher, dass er in den Ferien Betriebe besucht hat, um zu erfahren, was die Wirtschaft braucht. So hatte er auch immer die neuesten Bilanzen für uns im Gebäck…Auch Frau Dr. Kapus ist mir sehr in Erinnerung! Von ihrem profunden Englischunterreicht zehre ich heute noch.
Wir hatten auch noch die 6-Tage Schulwoche, das heißt, auch am Samstag Unterricht. Falls sich die glücklicher Fügung ergab und die 5. Stunde sollte entfallen, war schon unser Klassenvorstand zur Stelle und übernahm die Unterrichtstunde! So war es wieder nix mit „früher heimfahren“…
Unsere gesamte Schulzeit verbrachten wir im alten Gebäude in der Stadt. Erst die Matura wurde in der neuen Schule abgelegt.

3) Woran denkst du gerne zurück? Ist dir ein besonderes Ereignis in Erinnerung geblieben?

    Tatsächlich ist mir die Aufnahmsprüfung besonders in Erinnerung. Für mich war dieser Test sehr stressig. Da ich doch einige Aufgaben zeitlich nicht geschafft hatte, dachte ich, es wäre zu wenig… erst Jahre später erfuhr ich, dass ich gut abgeschnitten hatte, der Test aber so konzipiert gewesen sei, dass nicht alles erledigt werden konnte!
Auch unsere Klassenkassa fällt mir ein…jeden Monat musste ein Betrag einbezahlt werden, damit sollte für die Maturareise angespart werden. Da leider immer einige säumig beim Einzahlen waren, erinnere ich mich an eine Aussage unseres Klassenvorstandes, „Wenn ihr weiterhin so wenig einzahlt, wird es eine Maturareise zu Fuß nach Rothenturm werden…“ Fazit: Wir machten keine Maturareise…da wir einen sehr späten Maturatermin hatten, waren wir erst gegen Ende Juni fertig. Wer bereits einen Job hatte, startete am 1. Juli in den Beruf, ich habe am 14. Juli geheiratet…

4) Hast du deine kaufmännische Ausbildung beruflich genutzt oder hast du einen ganz anderen Weg gewählt?

    Ich habe in einen Geflügelbetrieb eingeheiratet und konnte so im Büro meine Ausbildung sehr gut gebrauchen. Die sehr breit aufgestellte Ausbildung in den unterschiedlichen Bereichen hat mir sehr geholfen, ob im Betrieb, in der Politik oder auch als Funktionärin in der Bank. Mein Leben lang habe ich von meiner Schulzeit profitiert.

5) Pflegst du noch Kontakte zu ehemaligen Schulkollegen/Lehrern bzw. zur Schule?

    Ich habe meine beste Freundin, Monika, gefunden. Seit der gemeinsamen Schulzeit gehen wir durch dick und dünn! Hin und wieder treffe ich „alte“ Schulkollegen, was mich jedes mal freut. Auch wenn mir ehemalige Lehrer über´n Weg laufen, ist es immer ein freudiges Wiedersehen. Mit meinem ehemaligen Klassenvorstand bin ich in telefonischem Kontakt…Da ich mit der jetzigen Direktorin in einem gemeinsamen Verein bin, habe ich wieder mehr Kontakt zur HAK und freue mich sehr, zu sehen, wie gut sich „Meine Schule“ entwickelt hat.
Der Anfang: Viele Idealisten und ein altes Haus
Und heute: immer noch voller Einsatz für eine moderne Schule, ganz am Puls der Zeit!
 

    Ingrid Liebminger, geb. Grangl

Ich war Schülerin des 1. Jahrganges 1973 - 1978

zu 1.) 

    Meine Schwester Gerda besuchte damals die 3. Klasse der Handelsschule in Judenburg. Ich wollte eigentlich auch von der 4. Kl. des Gymnasiums in die Handelsschule wechseln.
Ich bin mit meiner Mutter zum damaligen Direktor Dr. Konopasek gefahren. Er hat mich überredet doch die Aufnahmeprüfung für die HAK zu machen und dadurch bin ich dort gelandet.

2.)

    Wir waren damals 43 Schüler in einer Klasse und es hat ja nur eine Klasse gegeben. Im ersten Schuljahr hatten wir nur Nachmittagsunterricht, da am Vormittag das Gymnasium die Räumlichkeiten gebraucht hat.
Es hat auch noch kein neues Gebäude fürs Gymnasium gegeben.
Wir waren in gewissen Fächern ein wenig Versuchskaninchen, hatten im zweiten und dritten Jahr einiges an Stoff nachzuholen .....
Die Klassengemeinschaft war wirklich toll. Was man sich wahrscheinlich heute nicht mehr vorstellen kann war folgendes: ein Mitschüler hat mit einer Kuhglocke die Pausen ein- und ausgeläutet.

3.)

    In der 2. Klasse hatten wir ein eigenes Gebäude und normalen Unterricht am Vormittag inkl. Samstag – war damals normal. Ein Ölofen in unserem Klassenzimmer hat für Wärme gesorgt.
Besonders lustig und auch oft turbulent waren unsere Schikurse, Wien-Woche usw. Mag. Karlheinz Url war unser Klassenvorstand, der sehr beliebt war.
Ich denk sehr gerne an unsere Maturareise zurück. Es ging für 14 Tage nach Spanien – Costa Brava. Wir waren letztendlich nur 10 Teilnehmer, ohne Lehrer.

4.) 

    Ich habe nach der Matura als Chefsekretärin im Molkereiring Knittelfeld gearbeitet. Damals hat man Bürokräfte gesucht, ich bin zufällig, ohne Bewerbung, angesprochen worden.
War dann nach den Kindern auch wieder im Büro tätig, also hat die Ausbildung für mich gepasst.

5.) 

    Wir hatten schon einige Klassentreffen und somit auch immer wieder einmal Kontakt zu ehemaligen Klassenkameraden und Lehrern.
Meine Tochter hat auch die HAK besucht, somit bin ich auch manchmal in das neue Gebäude gekommen.

    Eines möchte ich noch erwähnen: nachdem die Schule damals als Privatschule geführt wurde, mussten unsere Eltern Schulgeld zahlen, ich glaub es waren zum Schluss ungef. 500 Schilling pro Monat.
Erst mit dem neuen Gebäude wurde die Schule verstaatlicht und war kostenlos.


    Sprinz Brunner (1973 - 1978)

    Ich stamme aus einem Familienbetrieb. Mein Vater hat in den 30er Jahren die HAK in Graz besucht und mir aus diesem Grund die HAK Judenburg sehr ans Herz gelegt. Im Vordergrund stand die Sinnhaftigkeit einer kaufmännischen Schulung und der Vorteil einer fundierten buchhalterischen Ausbildung. Ideal erschien mir auch die Tatsache, dass ich mit dem Abschluss der Matura sowohl eine fertige Berufsausbildung besitzen würde als auch die Möglichkeit zum Studium gegeben war. Sozusagen zwei Fliegen auf einen Schlag!

    Die HAK Judenburg wurde 1973 von der Judenburger Kaufmannschaft ins Leben gerufen und war ursprünglich eine Privatschule. Unsere Klasse gehörte zu den ersten Jahrgängen, die diese Schule besuchte. Wir waren in einem alten, viel zu kleinen Gebäude in der Kasernstrasse untergebracht. Die Klassenräume verfügten über geölte Böden, einen Ölofen und ein erhöhtes Lehrerpodest. Unser Jahrgang wurde zweiklassig geführt und wegen der begrenzten Räumlichkeiten fand der Unterricht für die „auswärtige Klasse“ am Vormittag und jener der „Judenburger Klasse“ am Nachmittag statt. Ein sozialer Kontakt zwischen uns Mitschülern scheiterte meist an der Möglichkeit, sich außerschulisch zu treffen, da sich das Einzugsgebiet von Kraubath bis Neumarkt erstreckte. Ab dem dritten Jahrgang übersiedelten wir in den Neubau in Murdorf und lernten erst jetzt unsere Parallelklasse kennen. Der Unterschied zum alten Schulgebäude konnte nicht größer sein: Große, helle Räume, moderne Waschräume, ein riesengroßer Turnsaal, eine Galerie über zwei Stockwerke mit Blick auf die Aula und sogar ein Schulbufett!

    Die Highlights waren wie bei allen Schülern die Ausflüge und Klassenfahrten. Wir fuhren auf Landschulsportwoche nach St. Gilgen und zwei Mal Schikurs nach Bad Gastein. Wir hatten das große Glück, dass uns sehr engagierte Lehrkräfte mit großem Fachwissen und einer unbestrittenen Autorität unterrichteten.

    Nach dem Ablegen der Matura begann ich in Graz das Studium der Betriebswirtschaft und profitierte durch die kaufmännischen Fächer in der Schule. Meine Jahrgangskollegen betrachteten die Prüfung „Buchhaltung“ als große Hürde und einige wechselten verzweifelt das Studium deswegen. Controller in einem Deutschen Unternehmen in Graz war mein erster Job nach der Uni. Einige Jahre später wechselte ich nach Wiesbaden in die Zentrale – hier bekam ich Einblick in die Struktur eines Großkonzerns und so nebenbei erkundete ich den Rheingau.

    Einige wenige meiner Schulfreundinnen haben mich mein weiteres Leben begleitet und wir pflegen noch immer einen herzlichen Kontakt: dies reicht von gemeinsamen Feiern bis zu gemeinsamen Urlauben. Bei Veranstaltungen in Judenburg begegne ich hin und wieder Lehrkräften, bei diesen Begegnungen werden alte Zeiten wiederbelebt.


    Rudolf Schnabl 1973 - 1978


    Zuhause in Scheifling, habe ich die Unterstufe nicht an der örtlichen Hauptschule, sondern am Gym in Judenburg absolviert. Das Ende meiner 4. Klasse ist mit der Gründung der neuen HAK zusammengefallen und somit bin ich volley in den allerersten Jahrgang gewechselt.

    Das Gym ist genau zu diesem Zeitpunkt von der Stadt ins Lindfeld gezogen, die HAK hat i.d.F. deren „alte“ Räumlichkeiten genutzt, ein inzwischen abgerissenes Gebäude im Schillerpark. Optisch war das Mobiliar aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg: Auf den Tischen haben sich Generationen von Schülern verewigt, einige haben Schnitzkurse abgehalten oder ein Labyrinth von Löchern gebohrt. Da ist es auch nicht aufgefallen, wenn wir die eine oder andere Mathematikformel vor einer Schularbeit dazu gemalt haben….
In diesem Haus war auch keine elektrische Klingel für das Pausen-Geläute vorhanden. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit wurde gewissenhaft von einem unserer Klassenkameraden mit einer Kuhglocke übernommen. Um die Pausen etwas zu verlängern haben wir die Glocke entsprechend manipuliert. Der spätere Schuldirektor Rainer Gallob hat auf seine unnachahmliche Art festgestellt: „In dieser Klasse gibt es ein paar geistige Kleinrentner, die nehmen immer bei der Glocke den Glöbbel heraus.“ …

    Zu Beginn der HAK-Ära hat es nur eine Klasse gegeben, ich glaube wir waren etwas mehr als 40 Schüler. Das „ökonomische Prinzip“ (mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu erreichen) haben manche sehr erfolgreich praktiziert, einige haben es aber übertrieben. Im Lauf der Zeit ist doch der eine oder andere auf der Strecke geblieben und da „von oben“ keine Repetenten zukommen sind, waren wir bei der Matura nur mehr rund halb so viele wie am Anfang.

    Die HAK war für meinen späteren Beruf eine ideale Basis, vor allem die kaufmännische Ausbildung habe ich gut brauchen können: Mehr als 40 Jahre habe ich in einer Bank gearbeitet, die meiste Zeit davon als CEO.

    Bis heute gibt es zu jenen Klassenkameraden und -innen, die nicht allzu weit ausgewandert sind, immer wieder erfreulichen Kontakt. Die bisherigen Klassentreffen waren jedes Mal eine Mords-Gaudi.


    Sieglinde Guschelbauer - Maturajahrgang 1979

    Hallo,
es ist ein Wahnsinn – 50 Jahre HAK Judenburg – und ich war fast von Beginn an dabei!

    Als die HAK vor 50 Jahren aus der Taufe gehoben wurde, besuchte ich gerade die 4. Klasse einer Mädchenhauptschule. Unschlüssig, was ich weitermachen wollte, (BORG, Handelsschule oder eine andere weiterbildende Schule) bin ich auf die Handelsakademie aufmerksam geworden, da zwei Jugendliche aus meiner Nachbarschaft bereits diese Schule besuchten. Also habe ich mich beworben und nach erfolgreicher Prüfung gefragt, was die kommenden Schuljahre bringen werden.

    Unsere Klasse hat die gesamten 5 Jahre im alten Schulgebäude verbracht. Sogar für die 70-iger Jahre war es ein bereits sehr in die Jahre gekommenes Gebäude. Besonders die „knarrende“ Stiege bleibt hier in Erinnerung. Aber auch die Abziehmaschine, die fleißig benutzt wurde, aber öfters Flecken auf der Kleidung hinterließ…
Die Klassenräume waren zu Beginn relativ unschön. Mit Eigeninitiative und Unterstützung eines Malerunternehmens haben wir unseren Klassenraum selbst ausgemalt (ich glaube, es war ein oranger Ton). Bemerkenswert war auch die Heizung mittels Ölofens.
Diese Aktion hat aber die Klassengemeinschaft gefördert, auch wenn unsere „Buam“, die stark in der Minderzahl waren, oft glaubten, sich beweisen zu müssen (einmal haben sie mich aus dem Fenster geschmissen – Gott sei Dank war das Klassenzimmer im Erdgeschoss).
Da es im 2. und 3. Schuljahr eine große „Auslese“ gab, wurden wir ab dem 4. (?) Jahrgang mit der Parallelklasse zusammengelegt. Von fast 80 „Erstklässlern“ schafften es nicht mal die Hälfte bis zur Matura. Diese hohe Auslese ist jedoch nicht „überstrengen Lehrern“ geschuldet, sondern hat ein Großteil unserer Professoren Wert darauf gelegt, uns viel Wissen (auch für die Praxis!) beizubringen. Ich glaube, viele von uns hatten im späteren Berufsleben, aber auch beim Studium in berufsspezifischen Fächern weniger Probleme.

    Natürlich denke ich gerne an die Schulzeit zurück. Wir waren noch jung…
Besondere Ereignisse sind mir nicht in Erinnerung geblieben. Fortschrittlich fand ich den „Raucherplatz“ im Park, obwohl ich nie geraucht habe.
Was mir immer gefallen hat, war, dass wir junge Lehrer hatten, mit denen man auch nach fast fünfzig Jahren kommunizieren kann.

Nach der Matura wollte ich dem Beispiel meines Bruders folgen und studieren. Ich habe an der WU Wien Handelswissenschaften inskribiert, musste jedoch an zwei Jahren erkennen, dass besonders die Statistik für mich zu schwer war….
Ich habe dann meinen Traumjob bei der Stadtgemeinde gefunden, wo ich 37 Jahre im Sozialwesen und als Standesbeamtin tätig war.

    Der Kontakt zu den Schulkollegen ist leider fast eingeschlafen, obwohl doch viele noch in der Gegend sind. Manche hat man durch die Arbeit getroffen, die meisten habe ich aus den Augen verloren.
Zu den Lehrern habe ich keinen Kontakt.

    Die Schulzeit in der HAK war ein wichtiger Baustein in meinem Leben. Auch meine Tochter hat diese Schule mit Freude besucht (sogar den von mir am meisten geschätzten Professor haben wir gemeinsam)


    Monika Haring

    Als die HAK vor 50 Jahren von der Judenburger Kaufmannschaft aus der Taufe gehoben wurde, war sie noch unbekannt. Wie bist du auf diesen Schultyp aufmerksam geworden?
Ich wollte im Anschluss an die vier Jahre im Gymnasium Judenburg gerne eine berufsbildende Schule mit Matura besuchen und habe mich daher umgehört und nachgefragt. Die Handelsakademie war dann schnell gefunden und die Freude groß, als ich erfuhr, dass ich die Aufnahmeprüfung bestanden hatte. 


    Welche Erinnerungen hast du an deine Klassengemeinschaft/Mitschüler und den Unterricht im alten bzw. neuen Schulgebäude?
    Wenn ich heute das Schulfoto der ersten Klasse HAK ansehe, bin ich noch immer überrascht, dass es möglich war, eine so große Anzahl von Schüler:innen in so einem kleinen Raum unterzubringen und gut zu unterrichten. Die Lehrperson befand sich auf einem Podest (zuweilen auch bildlich gesprochen😊), wo sich auch der Lehrer:innentisch befand. Eine laute Stimme war unerlässlich, um auch gehört zu werden. Der Unterricht war dennoch abwechslungsreich und viele Lehrpersonen vermittelten uns mit großem Engagement auch Einsichten und Wissen, das weit über die kaufmännischen Fächer hinausging. Die Mischung von typenbildenden Fächern und auch Angeboten wie Sprachen, Philosophie und Latein hat uns eine umfassende Bildung ermöglicht.
Im Winter wärmte uns nur ein kleines Öfchen, um das sich in den Pausen alle gerne gruppierten. Leider musste mein schöner neuer Glockenrock eines Tages daran glauben… die Nähe zum Feuer hatte dem Stoff böse zugesetzt. Im Sommer konnten wir uns im schönen angrenzenden Park etwas erholen, denn anstrengend und sehr arbeitsintensiv waren die vielen Unterrichtsstunden schon.
    Die Lerngemeinschaften und die Kontakte, die sich durch die Anreise mit den alten Postbussen (Meine Mitschüler:innen kamen auch von Möderbrugg, Oberzeiring oder, so wie ich, aus Pöls) ergaben, förderten die Klassengemeinschaft, zumal wir auch sehr viel Zeit mit dem Warten auf Busverbindungen verbrachten. Freundschaften, dich ich in dieser Zeit schließen konnte, sind Freundschaften fürs Leben geworden, obwohl unsere Wege ganz unterschiedlich waren. Auch dafür bin ich sehr dankbar.
    Für unser neues Schulgebäude mussten wir zwar die schöne Stadtlage aufgeben, aber das neue Bauwerk und die modernen Klassenzimmer machten uns den Umzug leicht. Auch das Schulgeld fiel weg, was für viele Eltern auch eine große Erleichterung war. 


    Woran denkst du gerne zurück? Ist dir ein besonderes Ereignis in Erinnerung geblieben?
Unser Maturaball (Motto: Paris) den wir in der neuen Schule abhalten konnten, wurde von allen mit sehr viel künstlerischem Aufwand vorbereitet. So wurden kleine Porozellkügelchen bemalt und zu Weintrauben gebunden , um die Säulen mit Ranken zu schmücken und französisches Flair verbreiten zu können. Ein eigens für uns angefertigter Eiffelturm zierte unsere Aula. Alles in allem war es ein gelungenes Fest, an das ich mich gerne erinnere.
Unsere Praxiswoche in Bruck, in der wir im Umgang mit den riesigen Rechenmaschinen geschult wurden, ist heute angesichts der modernen technischen Ausstattung der Schulen kaum mehr vorstellbar. 


    Hast du deine kaufmännische Ausbildung beruflich genützt oder hast du einen ganz anderen Weg gewählt?
Ich habe mich für ein Lehramtsstudium entschieden, möchte aber die Ausbildung in der HAK nicht missen. 


    Pflegst du noch Kontakte zu ehemaligen Schulkollegen/Lehrern bzw. zur Schule?
Dank unserer aktiven ehemaligen Klassensprecher:innen gab es bereits einige Klassentreffen, die sehr bereichernd waren. Mit zwei ehemaligen Mitschülerinnen gibt es ein starkes Freundschaftsband.
Monika Haring (ehemals Pojer)

    Monika Kohlhuber

    Eigentlich wollten meine Eltern, dass ich nach Graz gehe und dort eine Höhere Lehranstalt
für Frauenberufe besuche bzw. diese mit Matura abschließe. Dies lag mir jedoch fern. In
der Hauptschule in Weißkirchen hatte man uns schon die Handelsakademie Judenburg, die
bereits 1 Jahr bestand, vorgestellt. Da mir die Mathematik bzw. die Zahlen immer sehr am
Herzen lagen, gab es für mich keine weitere Überlegung. Die Entscheidung, eine
kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, habe ich nie bereut! Ich war meinen Eltern stets
dankbar, dass sie es mir durch das Bezahlen des monatlichen Schulgeldes ermöglicht
haben, diesen Weg einzuschlagen. Damals war dies wohl keine Selbstverständlichkeit!
- Wir waren nicht wenige SchülerInnen aus Weißkirchen. Unterrichtet wurden wir von
jungen, engagierten ProfessorInnen – manche kamen direkt aus der Wirtschaft, wie unser
Klassenvorstand Prof. Dkfm. Dr. Franz Mitterbacher. Er lehrte uns den Stoff in Buchhaltung
und Betriebswirtschaft oftmals anhand praxisnaher Beispiele.
Als zweite Fremdsprache stand Französisch auf dem Stundenplan. Muss glatt lachen, heute
fällt mir noch der Beginn eines Geschäftsbriefes ein, obwohl ich die Sprache dringend
auffrischen müsste!


    In unserem alten Schulgebäude mit seinen schwarzen, knarrenden Böden und Treppen
konnte man auch das Rattern der Schreibmaschinen hören! Ein besonderes Erlebnis war
die Bürowoche in Bruck/Mur, wo wir auf riesigen Buchungsmaschinen arbeiteten. Dies
kann sich heute, so glaube ich, wohl niemand mehr vorstellen.
Zu meiner Matura wurde das neue Schulgebäude fertiggestellt. Den damaligen Glanz
konnte ich vor Aufregung nicht wahrnehmen.
Meine ehemalige Sitznachbarin, Ingrid, ist heute meine beste Freundin!!! Sie ist die treue
Seele aus meiner Schulzeit!! Zu meiner rechten Seite saßen zwei unserer Burschen, die sich
unaufgeregt durch die Schuljahre schlängelten. Beide können heute auf beachtliche
Karrieren zurückblicken! Respekt, Ihr Lieben!


    Ich freue mich auch jedes Mal, wenn ich zufällig „alte“ SchulkollegInnen oder
ProfessorInnen treffe und Erinnerungen auffrischen kann. Es sind immer wieder
liebenswerte Begegnungen, von denen man zehren kann!
Besonders gerne habe ich die Elternsprechtage meiner beiden Kinder in der HAK besucht –
gestehe, auch mit dem Hintergedanken, mit den LehrerInnen aus MEINER Schulzeit ein
wenig zu plaudern.


    Jederzeit kann ich die Schule wärmstens weiterempfehlen! Auch wenn die kaufmännischen
Fächer für die berufliche Laufbahn nicht gebraucht werden, sind sie doch ein gutes
Rüstzeug für den weiteren Lebensweg eines/einer jeden AbsolventIn!
Und übrigens, die Buchhaltung war wohl stets mein liebstes Fach, ….
Sie hat mich auch beruflich immer begleitet …..


    Bin sehr froh, nach der Hauptschule den richtigen Weg gewählt zu haben!!
Wenn ich heute am Platz, an dem meine alte Schule stand, das Auto wende, denke ich
gerne an eine schöne, aufregende und lehrreiche Zeit ….vor fast 50 Jahren …. zurück!!


    Barbara Strasser

Zu1) meine Mutter hat die HAKNeugründung aus den Medien erfahren.
Zu2) ich war Schülerin d. 1.Jahrganges
    Meine Erinnerungen an die HAK Zeit sind sehr positiv, die Klassenkamaradschaft war sehr gut, der Vorteil war - die Schule war klein, die Freundschaften zu HS-Schülern u. Unterstufe waren für die Gemeinschaft vorteilhaft.
Dafür, dass nicht nur Unterrichtsstoff wichtig war, sorgte unser Dir. Konopasek mit seinen Weisheiten und Vorträgen "Wichtig für's Leben".
    Einige Mitschüler habe ich nie aus den Augen verloren und wir freuen uns immer wieder, wenn wir uns treffen.
Beruflich war meine HAK Ausbildung von großem Vorteil - ich war immer im Büro bzw. in der Buchhaltung tätig (35 Jahre im Betrieb meines Mannes)
    Das sind einige meiner Erinnerungen an eine schöne Schulzeit.


    Margret Kienzl

    Die Eröffnung der HAK war zur Zeit meines Haushaltungsschulabschlusses in Fohnsdorf, in aller Munde. Ich (Margret Kienzl geb. Potocnik) habe mich dennoch für die Handelsschule entschieden und wurde dann aber von Direktor Konopasek, während des ersten Halbjahrs der 1. Klasse, eines Besseren belehrt. Er hat mir empfohlen in die HAK zu wechseln, was ich durch erfolgreichen Abschluss von Leistungsüberprüfungen in Biologie, Französisch und Mathematik mit Hilfe meiner späteren Mitschüler (Sieglinde Müller und Hannes Burgstaller) schaffte. Ich konnte deshalb direkt in die 2. Klasse der HAK einsteigen.


    Das Schulgebäude war in der Stadt in Judenburg, direkt neben dem alten Kino (heute Veranstaltungszentrum). Unsere Klassengemeinschaft war sehr gut und wir hatten auch sehr viel Spaß. So wurden, zum Beispiel, des Öfteren Bauernregeln von den Jungs an die Tafel geschrieben und so einige Briefchen, mit interessanten Geschichten aus der Freizeit, wurden während des Unterrichts ausgetauscht. Ein besonderes Ereignis für mich war die Bürowoche in Bruck an der Mur. Im Zuge dessen haben wir den Umgang mit Rechnern usw. erlernt. Einige unserer Lehrer waren nicht viel älter als wir, weswegen wir immer eine gute Zeit hatten. Unser Lehrer Mag. Karl-Heinz Url hat mit uns die Polonaise für den Maturaball einstudiert und uns im Rahmen von Tanzkursen Charleston, Walzer und vieles mehr beigebracht. Die schriftliche Matura fand in der alten Wirtschaftskammer in Judenburg und die mündliche Matura in unserem Klassenzimmer statt. 


    Die kaufmännische Ausbildung in der HAK hat den Grundstein für meinen beruflichen Werdegang gelegt. Ich war die ersten 5 Jahre nach meinem Abschluss in der Arbeitstechnik und Buchhaltung der Eumig in Fohnsdorf tätig. Anschließend habe ich im Familienunternehmen im Back Office und Finanzbereich gearbeitet.


    Im Großen und Ganzen habe ich die Zeit in der HAK sehr genossen und freue mich sehr bei Klassentreffen, oder in der Stadt in Judenburg, mit meinen ehemaligen Kollegen über alte Geschichten aus der Schulzeit zu plaudern und zu lachen.


    Peter Schaffer

    Ich wollte damals eigentlich eine Lehre als Elektriker beginnen, fand aber keine Lehrstelle und
war recht „orientierungslos“. Dann ergab der Zufall, dass mich mein Fußballkollege Gernot
Lobnig (heute Bürgermeister von Fohnsdorf), dessen MuƩer Frau Dietlind Sölkner an der
Handelsakademie unterrichtete, auf diese Möglichkeit aufmerksam machte.


    Mangels konkreter eigener Pläne entschloss ich mich, zur Aufnahmeprüfung für die
Handelsschule anzutreten. Da dieser Aufnahmetest sehr Zahlen lastig war, und ich mich sehr
gerne mit Zahlen beschäftigte, fiel der Test recht gut aus, sodass mir nahegelegt wurde es doch
mit der Handelsakademie zu versuchen, was ich denn 1976 auch tat.


2. Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir zu Beginn des 1.Schuljahres insgesamt 52 Schüler
in der Klasse waren. Das 1. Jahr absolvierten wir (als 2. Jahrgang der HAK Judenburg) noch im
alten Gebäude im Schillerpark.


    Vormittag HAK, nachmittags kamen die Handelsschüler:innen, die dann samstags ins Kloster
ausweichen mussten. Zum Glück gab es im alten Gebäude noch Podeste auf denen die
Lehrer:innen standen, sodass ich auch aus der letzten Reihe noch einen guten Blick zumindest
auf die Köpfe hatte (ausgenommen auf Herrn Prof. Menzinger, den ich trotz Podest nicht sehen
konnte). Aufgrund des Geräuschpegels war meist nicht viel zu hören; damals lernte ich
„Lippen lesen“.
Mangels geeigneter Ausstattung fand auch eine „Bürowoche“ in der HAK in Bruck statt, wo wir
auf Oliveƫ Rechenmaschinen diverse Berechnungen durchführten. Das „Highlight“ waren
allerdings die Zugfahrten nach Bruck und retour.


    Das 2. Schuljahr übersiedelten wir dann in das neue Gebäude in Murdorf; viele junge neue
(großteils sehr motivierte) Lehrer:innen und für die damalige Zeit eine sehr gute Ausstattung.
Sogar schon ein IBM PC, den unser unvergesslicher Dietger Fröhlich wie seinen Augapfel hütete
und wie eine Reliquie verehrte.


    Gut kann ich mich noch an die 2 sehr hübschen Lehrerinnen Frau Pölzl und Frau Humitsch
erinnern. Vor allem Frau Professor Pölzl war für damalige Verhältnisse sehr modern (freizügig)
gekleidet. Wenn sie dann im Rahmen des Physik-Unterrichts von Elektronen und Neutronen
erzählte, war der Hormonhaushalt bei den meisten Burschen ziemlich aufgewühlt.


    Von uns ursprünglich 52 Schülern traten letztendlich 12 zur Matura an. An die
Klassengemeinschaft habe ich durchaus posiƟve Erinnerungen, sie funktionierte gut; mit
Gerhard Pachler und seiner Stellvertreterin Ilse Wenger hatten wir auch recht engagierte
Klassensprecher.


3. An die Schulzeit denke ich noch immer häufig und sehr gerne zurück. Ein Erlebnis (noch im
alten Schulgebäude) blieb mir besonders in Erinnerung:
Ich hatte ein „Stegreif-Referat vorzubereiten. Der Modus war, dass man 10 Minuten Zeit haƩe,
sich auf das Thema und den Vortrag vorzubereiten. Diese Vorbereitung musste vor dem
Klassenzimmer auf dem Gang erfolgen, nach Ablauf der Vorbereitungszeit wurde man wieder
in die Klasse zitert.


    Daher stand ich vor dem Klassenzimmer und wollte gerade mit der Vorbereitung starten, als
der ehrwürdige Direktor, Herr Hofrat Konopasek durch die Gänge flanierte und mich erblickte.
Er begrüßte mich mit den Worten: „Aha, du warst schlimm, deswegen haben sie dich
rausgeschickt“. Bevor ich zu einer Rechtfertigung ansetzen konnte, spannte er einen
erzählerischen Bogen von der Antke bis in die Jetztzeit mit den Thematiken Jugend,
Generatoonenkonflikte und Benimmregeln. Da ich zu schüchtern war, seinen Redefluss zu
unterbrechen, was er ja als weitere Unhöflichkeit werten würde, hörte ich aufmerksam
(innerlich zappelnd) zu. Natürlich waren die 10 Minuten rasch verstrichen, und ich wurde
aufgefordert, in die Klasse zurückzukehren. „Aha, hast jetzt deine Strafe abgesessen, musst in
Zukunft braver sein“, gab mir Dir. Konopasek noch mit auf den Weg. Ich betrat dann die Klasse
mit einem leeren Zettel; entsprechend „holprig“ verlief dann auch mein Referat.
4. Unmittelbar nach der Schule und dem Präsenzdienst trat ich 1982 meine 1. Arbeitsstelle als
Bürokraft bei einer Verpackungsfirma in Möderbrugg an.
Wieder ergab es der Zufall, dass man für die Sparkassenfiliale in Möderbrugg einen Leiter
suchte. Der damalige Direktor der Stadtsparkasse Judenburg, Herr Heinz Sölkner wurde von
seiner Gaƫtin, meiner Klassenlehrerin, Dietlind Sölkner auf mich aufmerksam gemacht und so
ergab es sich, dass ich mit 01. Jänner 1984 meinen Dienst bei der Sparkasse antrat, wo ich auch
jetzt noch angestellt bin.
    Also habe ich sozusagen einen für die schulische Ausbildung, typischen Weg eingeschlagen.
5. Leider gibt es nur mehr vereinzelte und recht lose Kontakte zu einigen Mitschülern, das letzte
Zusammentreffen in größerem Rahmen war das vierzigjährige Klassentreffen. Jedoch verfolge
ich nach wie vor Berichte und Ereignisse meine „alte“ Schule betreffend; da dies immer wieder
angenehme Erinnerungen an die Zeit vor beinahe 50 Jahren wachruft.


Maturajahrgang 1992

Mag. Renate Auinger, MA
Michaela Bachmann (früher Hirtler)
1987 - 1992


    Patschenpflicht, dunkelbraune Tische, helle Sessel und der unvermeidliche Overheadprojektor in jedem Klassenzimmer. Ein Foltergerät der Wissensvermittlung, das bei den meisten von uns schweißnasse Hände ausgelöst hat. Es sind dies die ersten Erinnerungen, die mir so einfallen, wenn ich an die Schulzeit in der HAK Judenburg zurückdenke - und natürlich die an meine Schulfreundin: Michaela.
    Sie - herzlich, sportlich, bodenständig (einmal Großlobming, immer Großlobming) und zahlenbegabt, ich - etwas reservierter, kaum sportlich, aber sprachbegabt, ehrgeizig und ständig auf der Suche nach Veränderung. Ich denke sie hat die HAK gewählt, weil sie es gut fand, nach der Matura eine kaufmännische Berufsausbildung zu haben. Meine Beweggründe waren eher banal: kein Zeichnen, kein Singen, kein Werken am Stundenplan. 1987 – 1992 wurden wir in der Stadionstraße ausgebildet – eine solide Basis für das meiste, das danach gekommen ist.
    Unsere Lebensgeschichten zeigen deutlich, wie gut diese kaufmännische Basis-Ausbildung für unterschiedliche Berufslaufbahnen geeignet ist. Für mich war die Matura im Juni 1992 der Start für das BWL-Studium an der Uni Graz – Michi hat sich für den direkten Berufseinstieg bei der VOEST in Zeltweg im Bereich Personal entschieden, wo sie heute immer noch arbeitet. Sie ist zuständig für die Personalentwicklung und das betriebliche Gesundheitswesen. Ein Job, der Genauigkeit, Affinität zu Zahlen und vor allem Organisationstalent und eine zugängliche, ausgleichende Persönlichkeit erfordert. Was mich betrifft, habe ich nach dem Studium im Controlling eines Autoherstellers (der mit dem Stern) in Graz gearbeitet und dann nach Krems an der Donau zu einem Automotive-Innenausstatter gewechselt. Das war ein großer Schritt für mich damals - beruflich und persönlich. Was mich an der Donau erwartet hat waren ein intensiver Job – ich habe die Produktkalkulation geleitet – neue Menschen und der für mich mittlerweile schönste Ort der Welt: die Wachau.     Irgendwann habe ich beschlossen, das Fach zu wechseln – wieder zu schreiben: „Zurück zum Wort“, wenn man so will. Das war der Grund, mich für das Masterstudium „Qualitätsjournalismus“ an der Donau-Uni in Krems zu bewerben, und was soll ich sagen: sie haben mich genommen! Im Anschluss ist das passiert, was ich für am wenigsten möglich gehalten hätte: Ich bin zurück ins Murtal. Seit 2010 bin ich bei der Stadtwerke Judenburg AG verantwortlich für das Marketing und die Unternehmenskommunikation – und seit knapp 2 Jahren auch bei den Stadtwerken Voitsberg und den Stadtwerken Trofaiach für eben diese Bereiche. In der Zwischenzeit hat Michi gearbeitet, geheiratet, zwei (sehr gelungene) Söhne geboren, ist wieder in ihren Beruf eingestiegen, hat ein Haus gebaut und ist insgesamt mindestens einmal um den Äquator gelaufen. Alles mit Erfolg, Lukas wird 19 und maturiert heuer selbst in der HTL - Zeltweg; Leon ist 16 und lernt Fahrradmechatroniker. Man sieht an den Jungs: Sie hat vieles richtig gemacht.
    Oft verging viel Zeit – und damit meine ich Jahre – zwischen unseren Kontaktpunkten; aber wir haben uns nie wirklich aus den Augen verloren. Auch eine Leistung! Immerhin haben wir damals noch mit mechanischen Schreibmaschinen und BLINDschreibdeckeln tippen gelernt, außerdem stenografieren und eine seltsame Programmiersprache am Computer. Michi hat meistens mit den Sprachen gekämpft, ich mit den Zahlen – und irgendwann war es dann geschafft! Seit 31 Jahren haben wir die Matura schon in der Tasche – wir werden heuer 50 Jahre alt – so alt wie unsere Schule – ein hervorragender Jahrgang!


Mag. Renate Auinger, MA

Michaela Bachmann (früher Hirtler)

Renate Auinger und Michaela Bachmann 

Cousinenbeitrag

Drei Cousinen. Dreimal HAK. Drei unterschiedliche Karrierewege

Drei Cousinen. Dreimal HAK Matura, Jahrgang 1992, 1996 und 2000. Drei Steuerberater-Töchter. Die Voraussetzungen waren auf den ersten Blick dieselben. Was daraus gemacht wurde, unterscheidet sich aber grundlegend. Zwei landeten – wenn auch auf Umwegen – in ganz klassischen Wirtschafts-Berufen. Die jüngste (und Verfasserin dieser Zeilen) hat den Zahlen bis auf weiteres den Rücken gekehrt und erschreibt sich ihren Lebensunterhalt als Journalistin. Profitiert von einem grundlegenden Verständnis von Bilanzen & Co. hat sie trotzdem.

Wenn die Chemie stimmt: Von der Technik zur Steuerberatung

Vera Eibinger (geb. Schilling, Maturajahrgang 1992), die älteste der drei, wollte nach vier Jahren AHS etwas anderes machen. Sie legte die Latte für uns, die nachfolgende Verwandtschaft, hoch: In ihre Fußspuren zu treten war nicht immer einfach – hinterließ sie doch beim Lehrkörper einen bleibenden Eindruck. Veras Lieblingsfächer schon damals: Rechnungswesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Nach der Matura absolvierte sie ein BWL-Studium in Graz, um gleich noch einen Abschluss in Technischer Chemie draufzusetzen und als Universitätsassistentin an der TU Graz zu forschen. Drei Kinder und einige Jahre später kehrte Vera zu den Wurzeln zurück – fachlich,  als auch in Puncto Lebensmittelpunkt: Sie heuerte in der Kanzlei ihres Onkels, der Dr. Schabernig WTH GmbH in Judenburg als Berufsanwärterin an. Mit dem Rüstzeug aus der HAK, einem flexiblen Arbeitgeber und einer in der Betreuung der drei (damals noch kleinen) Kinder sehr engagierten Oma konnte sie die berüchtigten Fachprüfungen zur Steuerberaterin zügig ablegen und ist bis heute in der Kanzlei als Steuerberaterin und Geschäftsführerin tätig. Was sie aus ihrer HAK-Zeit mitgenommen hat? „Speziell von der Rechnungswesen-Ausbildung (5 Jahre bei Herrn Prof. Mitterbacher) und von dem darin vermittelten tiefgreifenden Verständnis konnte ich sowohl im Studium als auch später beim Wiedereinstieg in die Thematik stark profitieren“, ist Vera Eibinger überzeugt.

Von der Montan-Uni zur Lohnverrechnung

Nina Pirker (geb. Schilling, Maturajahrgang 1996) folgte ihrer älteren Schwester vier Jahre später in die Handelsakademie nach. Der Grund: Sie wollte eine Berufsausbildung. Und Matura. Etwas, wo die HAK gegenüber der AHS klar im Vorteil ist. Lieblingsfächer in der Schule: Biologie und Chemie mit Professor Isola, sowie Rechnungswesen. Das Faible für Naturwissenschaften setzte sich auch in der Wahl des Studiums fort: Nina inskribierte an der Montanuniversität Leoben Umwelttechnik. Schon zu Schulzeiten absolvierte sie in den Ferien einschlägige Praktika bei den Judenburger Stadtwerken. „An der Montanuni habe ich gelernt, dass mein technisches Verständnis doch nicht so groß ist“, lacht Nina Pirker. Sie sattelte um – back to the roots quasi. Ihre neue berufliche Zukunft fand sie in der väterlichen Kanzlei bei Dr. Peter Schilling. Erst in der Buchhaltung, dann im Bereich Personalverrechnung. „Die solide wirtschaftliche Grundausbildung machte den Berufseinstieg einfach“, so Nina Pirker. Das Interesse für die Thematik war schon zu Schulzeiten da. Nina: „Die Spezialisierung auf diesen Bereich war für mich logisch. Es ist ein spannendes Thema, bei dem es nie langweilig wird“, betont sie. Heute arbeitet sie bei den Stadtwerken Judenburg – allerdings nicht in der Kläranlage wie zu Schulzeiten, sondern im Personalwesen 😉.

Reportage statt Soll und Haben

Die dritte im Bunde – keine Schwester, aber Cousine – ist Katrin Pirzl (geb. Schabernig, Maturajahrgang 2000). Sie ist die einzige, die – bis dato – noch nicht zurück ins Leben der Zahlen getaucht ist, sondern sich den Buchstaben widmet. Prägend war da nicht zuletzt der Ausruf von Prof. Dr. Franz Mitterbacher in der 2. Klasse: „Schabernig, schämen Sie sich, denken Sie an ihre Cousine!“. Spätestens da war klar: Das wird nix mehr mit Soll und Haben, Deutsch und Geschichte waren die erklärten Lieblingsfächer. Und sollten es bleiben: Nach (und während) des Studiums der Publizistik und Geschichte an der Uni Wien im Bereich Public Relations und einige Jahre als freiberufliche Journalistin tätig, arbeitet Katrin Pirzl nach der Geburt ihres Sohnes als Redakteurin für die BezirksBlätter der Regionalmedien Austria in Baden. Eine Rückkehr in die Buchhaltung hat sie schon mehrmals angedacht und schließt sie auch für die Zukunft nicht aus. „Mit der Ausbildung an der HAK hat man eine fundierte Berufsausbildung, die Fähigkeiten sind in der Wirtschaft gefragt. Das ist etwas, worauf man immer zurückgreifen kann – auch wenn man zwischenzeitlich einen anderen Berufsweg eingeschlagen hat“, ist Katrin Pirzl überzeugt.

Die nächste HAK Generation

Drei Frauen, gleiche Vorzeichen, unterschiedliche Lebenswege. Eine Ausbildung an der HAK lässt viele Möglichkeiten offen. Man kann gleich ins Berufsleben einsteigen, oder auch studieren. Aber man hat immer eine Berufsausbildung, deren Skills heiß begehrt sind. Übrigens: Die nächste HAK-Generation aus der Familie ist auch schon am Start: Seit dem vorigen Schuljahr besucht Veras  Tochter Maria die Handelsakademie – mit Begeisterung.


Maturajahrgang 1994

5 Jahre HAK Judenburg – eine Schule fürs Leben 

    Im Jahr 1994 legte ich nach fünf anstrengenden, aber auch tollen Jahren in der HAK Judenburg meine Reifeprüfung ab. Der erste große Meilenstein war geschafft, mein erstes Ziel erreicht.
Die Schulbildung ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Entwicklung. Wir wurden nicht nur fachlich gut ausgebildet, sondern hatten auch persönlich die Möglichkeit, über uns hinaus zu wachsen. Aus genau diesem Grund war die HAK für mich mehr als nur „Schule“ – sie war immer ein Ort der Begegnung und Inspiration. Bereits dort wurde jedem/jeder von uns klar, wo genau unsere Stärken liegen und worauf wir bei unserer zukünftigen Berufswahl achten sollen.

    Es wurden uns die notwendigen Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen vermittelt, die ich in meinen beruflichen Stationen bis heute in meinem TUN umsetze. Was uns von Beginn an von allen lehrenden Personen mitgegeben wurde, war, dass man erfolgreich sein kann, wenn man Freude an der Herausforderung hat…

„Das Leben ist zu kurz, um etwas zu tun, das dich nicht glücklich macht. Und die Arbeit ist zu wichtig, um sie nicht mit Leidenschaft zu verfolgen.“

    Seit 14 Jahren bin ich bei Heinzel Pöls als Vorstandsassistentin tätig. Organisation und Terminkoordination rund um unser Vorstandsteam, Präsentationserstellung, Marketing, interne Kommunikation und seit kurzem auch Angestellten Recruiting zählen zu meinem abwechslungsreichen Aufgabengebiet. Ich liebe meine Arbeit, sie ist meine Leidenschaft, die ich tagtäglich mit viel Herzblut und Engagement lebe.


    Nach wenigen Jahren in unserer Landeshauptstadt schätze ich unsere Region, unsere Heimat, das Murtal, zum Leben. Sie bietet auch eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten in verschiedenen Branchen und hat in den letzten Jahren ein enormes wirtschaftliches Wachstum erfahren.

    Das gut bekannte Projekt „KRAFT. Das Murtal“ zeigt unseren jugendlichen SchulabgängerInnen, dass im Murtal eine ganze Reihe von großartigen attraktiven Arbeitgebern angesiedelt sind. Und damit meine ich vor allem (aber natürlich nicht nur) Heinzel Pöls.

Daniela Reicher 1994


Daniela Reicher 2023


Ludwig und Andrea Freytag, Maturajahrgang 2001

Geometrie oder Aktienkurse, lineare Gleichungen oder Prozentrechnungen, physikalische Formeln oder Fremdsprachen? Nachdem ich im Jahr 1996 die Aufnahmeprüfungen der HTL Zeltweg sowie der HAK Judenburg absolvierte, war mir meine Leidenschaft zur wirtschaftlichen Ausbildung schnell klar. Neben der Freude am Lernen der wirtschaftlichen Fächer waren für mich die Klassengemeinschaft sowie die daraus resultierenden Freundschaften einfach herausragend. Vorfreude auf jeden Schultag waren vor HAK-Zeiten eher die Ausnahme als die Regel.
Rückblickend war das Umfeld der HAK für mich nahezu ideal, vor allem im Hinblick auf meine Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationsfähigkeit sowie Schärfung des Hausverstandes. Dem nicht genug, durfte ich in meiner Klasse meine wunderbare spätere Frau Andrea kennenlernen. Während ich mit den IBWL und WIPÄD-Studien der HAK-Linie treu blieb, entschied sich Andrea für die PÄDAK sowie für das Pädagogik-Studium.
Nach den erfolgreichen Studienabschlüssen hatte ich die Möglichkeit, mit der voestalpine Railway Systems in den USA und Kanada Auslandserfahrung zu sammeln. Nach einem ursprünglich vorgesehenen zwei-jährigen Abenteuer leben wir nach 15 Jahren noch immer in Vancouver. Ich bin seit über 10 Jahren in der Geschäftsführung der nordamerikanischen Gesellschaft und Andrea geht als Lehrkraft ihrer Leidenschaft nach.
Obwohl sich unsere Familie in Nordamerika sehr wohl fühlt, kommen wir jedes Jahr immer sehr gerne in unsere grüne Heimat zurück. Wir denken oft und mit Dankbarkeit an unsere gemeinsame HAK-Zeit zurück und senden herzlichste Glückwünsche und Grüße nach Judenburg.
Alles Gute, Ludwig und Andrea Freytag, Maturajahrgang 2001


Begegnungen, Erinnerungen und (Fehl-)Entscheidungen


Stefan Verderber (IT-HAK 1999 – 2004)



„Des wü I a amoi mochn“, war der erste Gedanke damals. Es war die 2. Klasse HAK, Projektpräsentationen in der Aula. Eine nette Redakteurin der damaligen „Murtaler Zeitung“ wollte Statements von einigen Schülern für ihren Bericht einholen – darunter auch von mir. Das Gespräch drehte sich bald um ihre Arbeit und den Journalismus generell. Ich war sofort begeistert. Mit damals 15 Jahren gab es endlich eine erste Vorstellung, eigentlich einen fixen Plan: „Des wü I a amoi mochn!“

    Die HAK hat dafür das perfekte Rüstzeug geliefert. Auch, wenn nicht alles immer nach Plan gelaufen ist. Mit zunehmender Schulstufe sind die Noten exponentiell zurückgegangen. Obwohl ich bis heute nicht exakt weiß, was eine Exponentialfunktion ist und was sie so kann ;-)
Glücklicherweise war der Start mit den Noten so gut, dass sich noch ein recht ansprechendes Matura-Ergebnis ausgegangen ist.

    Die Zahlen waren damals nicht so sehr meine Stärke wie Sprachen. Obwohl es auch dabei fragwürdige Entscheidungen gab. Ein heißer Tipp für künftige Schüler: Niemals die zweite Fremdsprache nach dem Kriterium der letzten Fußball-WM auswählen (danke Frankreich 1998). Macht nichts! Viel wichtiger waren damals ohnehin die soziale und gesellige Komponente, die sich erst in der HAK so richtig entfalten konnten.

    Die vielen Erinnerungen und Begegnungen von damals bleiben bestehen und zaubern ein Lächeln ins Gedächtnis. Am Ende waren es fünf viel zu kurze Jahre von mittlerweile insgesamt 50 der HAK Judenburg. 


    Alles alles Gute zum Jubiläum an alle Beteiligten – auf die nächsten 50 Jahre!

Stefan Verderber
(Redaktions- und Geschäftsstellenleiter,
Regionalmedien Steiermark, Woche Murtal/Murau)



50 Jahre HAK - heute sehe ich den roten Faden ;)

Kristina Six (Maturajahrgang 2007)
    


    Mittlerweile ist es schon etwas länger her - das merkt man dann an schriftlichen Rückblicken wie diesem - dass ich 5 Jahre lang täglich auf der Murinsel in der HAK Judenburg ein- und ausgegangen bin. Wenn ich heute zu Besuch in der Heimat bin, drehe ich ab und an eine Extrarunde um den Block, schön gelegen am Wald, auf einer Insel, mit großem Schulgarten. Ich mochte die Lage und den 70er Charme des Gebäudes immer und finde es spannend zu beobachten, wie sich die Schule mit dem Zeitgeist immer weiter verändert und modernisiert. Auch was sich so innerhalb der Außenwände abspielt habe ich ab und an mitbekommen, durch zufällige Treffen mit ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern oder über meine Insiderin-Mama, die frisch pensionierte Englischprofessorin Mag. Gabriela Six.
Ich selbst bin recht zufällig in der HAK gelandet - mein Bruder Martin war schon seit zwei Jahren dort, meine Mama öfters eine rettende Mitfahrgelegenheit in viel zu frühen Morgenstunden und viele meiner Freundinnen gingen dort hin. Als kreativer Geist musste ich manchmal sehr einfallsreich sein, um der vielen Buchhaltung und Betriebswirtschaft einen Ausgleich zu verschaffen. In pittoresken Französischstunden und auf unserer wunderschönen Sprachreise bei und mit Frau Prof. Stegmüller oder bei unterhaltsamen, geschichtenreichen VWL-Stunden mit Frau Prof. Url-Pinteritsch oder erfinderischen, kreativen Präsentations¬techniken bei Frau Prof. Kröll fiel mir das am leichtesten. Auf gar keinen Fall möchte ich die fundierte Ausbildung, die uns u.a. unsere KV Frau Prof. Geyer in Mathematik und Frau Prof. Tragl in BWL und Rechnungswesen mit großem Bemühen versuchten, verständlich zu machen, denn diese Basics sind schlichtweg lebensnotwendig.
    Ich wünschte, ich wäre manchmal aufmerksamer gewesen und hätte früher verstanden, dass diese Inhalte wichtig für mein alltägliches Leben sind, auf die ich in Zukunft noch öfter werde zurückgreifen müssen. Es ist immer gut, selbst ein gewisses Grundverständnis zu haben, denn es macht einen unabhängig und selbständig. Im Endeffekt geht es auch darum, eigenes Knowhow kreativ einzusetzen, sodass es einem selbst oder anderen nutzt. Was jedoch auf jeden Fall bleibt, und das ist unbestritten wertvoll, sind die Persönlichkeiten, die ich in den Jahren kennengelernt habe und wofür sie einstanden, was sie einem über den Unterricht hinaus mitgeben konnten.
    Ich verfasse diese Zeilen hier gerade in Berlin, wo ich als Kostümbildassistentin an der Komischen Oper arbeite. Bald gehts weiter zu den Bregenzer Festspielen und anschließend wieder an die Oper Graz, wo ich auch in meinem Tuftingatelier “sixerie” textile Wandbehänge herstelle. Nach der HAK führte mich mein Weg über die Ausbildung zur Physiotherapeutin weiter zum Kunststudium an der Kunstuni Linz, gefolgt von ein paar Jahren des Unterrichtens an Grazer Schulen und von künstlerischen Projekten im Textilbereich.
    Ich denke, die HAK ist einfach ein guter Ort, der bereichert wurde und wird von den Menschen, die ihm Leben einhauchen, von den Geschichten, die dort erzählt, weitergegeben und geschrieben werden. Sie kann einem recht klar einen kaufmännischen Weg ebnen, gleichzeitig aber auch jeden weiteren beruflichen Werdegang ermöglichen und das ist meiner Meinung nach die beste Auszeichnung für eine gute (Lebens-) Schule. 


Kristina Six (Maturajahrgang 2007)



Keke Platzer - Matura 2011



Heike Nauschnigg, BEd MA - 2013

    Nach mittlerweile über 10 Jahren nach meinem Abschluss an der HAK-Judenburg denke ich immer wieder gerne an die Schulzeit, die Lehrer:innen, die mich unterrichteten, und meine damaligen Schulkolleg:innen zurück. Für uns Oberlandler bzw. Wölzer – wie wir damals von unseren Klassenkolleg:innen und auch einigen Lehrer:innen liebevoll genannt wurden – begann der Schultag sehr früh, da die Anreise nach Judenburg bereits eine der größten Herausforderungen im Schulalltag darstellte. Endlich in Judenburg angekommen, erwartete uns bzw. mich ein sehr abwechslungsreicher Unterricht, der zwar hauptsächlich auf wirtschaftliche Schwerpunktsetzungen ausgelegt war, jedoch auch die Möglichkeit bot, sich in andere Gegenstände zu vertiefen. So begeisterten mich damals neben Rechnungswesen und Betriebswirtschaft auch die Gegenstände Deutsch und vor allem Biologie. Diese Begeisterung war auch einer der Mitgründe dafür, warum ich nach der HAK das Lehramtsstudium für Deutsch und Biologie begann. In meiner derzeitigen beruflichen Tätigkeit als Schulleitung kommen mir die damals erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen im wirtschaftlichen und im Bereich der Informatik sehr zugute. Meine Ausbildung an der HAK-Judenburg war für mich eine sehr schöne Zeit, die mir vor allem durch viele gemeinsame Erlebnisse mit meinen Klassenkolleg:innen und durch den wertschätzenden Umgang meiner Lehrer:innen in Erinnerung bleiben wird.

Damals... 


2023 ...

Lukas Reyer, Maturajahrgang 2018

Ich denke gerne an meine „alte“ Klasse zurück.
Die Klassengemeinschaft war was ganz Besonderes bei uns. Sie war sehr stark und Hilfsbereitschaft wurde bei uns groß geschrieben. Was sich auch im Unterricht bemerkbar machte. Ich trau mich zu behaupten, dass alle Lehrer gern zu uns in die Klasse gekommen sind, mal mit mehr Freude, mal mit weniger. Auch wir hatten unsere nicht so guten Tage.
Die schönsten und lustigsten Erinnerungen habe ich an die Ausflüge, die wir machten. Sei es die Sprachreise nach Spanien oder Ausflüge wie der Salzburgbesuch. Aber auch einzelne Schulstunden hatten was Besonders, in denen immer wieder geblödelt wurde oder wir uns auch intensiv mit Themen befassten und offen diskutierten.
Nach der Matura ging jeder seinen Weg und man verlor sich ein bisserl aus den Augen. Mit ein bisschen Glück verschlug es mich in den Motorsport, wo ich im Event Management tätig bin. Das ein oder andere konnte ich auch von der Hak mitnehmen, aber wie uns oft in der Schule gesagt wurde, man lernt nie aus! Deswegen bereise ich seit 2019 die Welt mit der Formel 1 und lerne ständig neue Kulturen und Menschen kennen.
Fazit: Ich würde meinen Werdegang nicht ändern wollen.
Wie das Leben so spielt, zog es auch meine KlassenkollegInnen in andere Länder und Städte. Teils habe ich noch regelmäßig Kontakt zu dem ein oder anderen. Jedoch erweist sich auch dies als teils schwierig im Alltag. Umso schöner ist es dann, sich wieder zu treffen. Hilfreich sind auch Veranstaltungen der HAK, bei denen man alte Gesichter wieder sieht.