2023 Augenblicke

50 Jahre HAK - HAS Judenburg

Wie eine Schneeflocke zur Lawine wurde!

Was Wilhelm Busch einmal in Worte fasste, ist natürlich schon vorher erkannt, aber nur selten so treffend, kurz und witzig formuliert worden: Eins, zwei, drei, im Sauseschritt läuft die Zeit – wir laufen mit! Und eins, zwei, drei sind auch fünfzig HAK-HAS Judenburg Jahre vorbei.

 Die Strecke, die unsere Schule in den letzten fünfzig Jahren ihrer Existenz zurückgelegt hat, war nicht immer eine leichte Strecke – wir wissen das. Aber die Schule und das Kollegium haben sie zurückgelegt, mit Diensteifer und voller Treue zur Sache, ohne zu stolpern – und ich darf sagen, dass man uns den langen Lauf durchaus nicht ansieht. Fünfzig Jahre mit vorbildlicher Leistung, nicht nur im IT-Bereich, auf den ich mich im Folgenden beziehen werde, mit vielen schönen und lohnenden Erfolgen, die uns immer wieder Kraft gegeben haben.

 Wenn man als Anfänger am Anfang der Aschenbahn steht, dann macht man sich meistens kaum Vorstellungen von den zahllosen kleinen und großen Mühen, die vor einem liegen. Man denkt nur daran, rasch vorwärtszukommen und ist mit einer Begeisterung erfüllt, deren Feuer bei manchem nur zu schnell wieder erlischt. Diese Begeisterung haben sich die Kolleginnen und Kollegen im IT-Bereich erhalten und diese Begeisterung für die zu bewältigenden Aufgaben ist auch ein Grund dafür, dass die Schwierigkeiten in diesem innovativen Fachgebiet ein halbes Jahrhundert lang ohne weiters gemeistert wurden. Die Arbeit war teilweise zeitintensiv und unbelohnt, dies bedeutete nicht selten private Opfer und private Nachteile. Diese wurden aber in Kauf genommen, in dem Wissen, der Allgemeinheit zu dienen. In diesem Sinne freuen wir uns auf die nächsten Teilstrecken. Es ist für mich ein eigentümliches Gefühl, hier von dieser Stelle aus einem Blick auf eine Abteilung zu lenken, die vor 50 Jahren noch nicht vorhanden gewesen ist, deren Flair sich durch alle Räume zieht, in denen einmal Schreibmaschinen und Kreidetafeln standen.

 Dass heute hier eine voll ausgebaute IT – Infrastruktur vorhanden ist, ist aller Verdienst, nicht nur jener der Pioniere. Es musste viel Zeit und Einsatz in Fortbildung investiert werden, um bei diesem Marathon nicht auf der Strecke zu bleiben. Das System ist ständig gewachsen, mit technischen Elementen, die nicht ausgereift waren und für die wir als „Betatester“ herhalten mussten. Die großen Fragen waren immer, wenn etwas nicht so funktionierte, wie man es wollte: „Ist es mein Fehler, oder geht es einfach so nicht, gibt es ein technisches Problem?“. 

 Aber unser Lauf hat eigentlich kein Ende, es ist kein Ziel auszumachen. Wir müssen uns damit begnügen, Freude am Laufen zu haben, die Gegend zu genießen und auf das leibliche, wie auch seelische Wohl zu achten und mit den Kräften hauszuhalten. Im Klartext meine ich, die Freude an neuen Dingen, den eigenen Horizont zu erweitern und gut aufbereitetes Wissen unseren Schülern und Schülerinnen weiterzugeben. Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen rasant dahin und ich sehe auch die zweifellos mitunter aufkommenden Sorgen in unserer Gesellschaft, aber die Richtung ist vorgegeben und umkehren können wir nicht mehr. Die Schneeflocke wurde zur Lawine.

 Die Hardware, also die technischen Geräte waren den Programmen immer weit voraus, so wird es einen Quantencomputer geben, bevor irgendjemand weiß, wie man diesen programmieren kann und welche Möglichkeiten sich auftun. Die Technologie entwickelt sich weiter, und es ist schwer zu sagen, was die Zukunft der Computerprogramme mit sich bringt. Mit Diensten wie dem Cloud Computing, die jetzt angeboten werden, brauchen die Benutzer nicht einmal mehr Software auf ihre Computer herunterzuladen, sondern können Programme direkt aus der Cloud mit minimalem Installationsaufwand ausführen. Dies erfordert eine stabile Hochgeschwindigkeits-Internetverbindung, aber da das Internet immer schneller wird und immer mehr Menschen über stärkere und zuverlässigere Internetverbindungen verfügen, wird das kein Problem sein. Während künstliche Intelligenz und selbstlernende Roboter wie Science-Fiction erscheinen, ist es tatsächlich möglich, dass die Computer der Zukunft in der Lage sein werden, sich selbst zu programmieren. Fortgeschrittene Programme könnten in der Lage sein, Code für neue Programme zu entwickeln, je nachdem, was der Benutzer eingibt oder benötigt. Sie können vielleicht sogar in der Lage sein, neuere, verbesserte Versionen ihrer selbst zu erstellen oder völlig neue Betriebssysteme zu entwickeln. Vielleicht brauchen wir nicht einmal mehr Tastatur und Maus zu benutzen, um zukünftige Software zu benutzen, vielleicht werden wir einfach in der Lage sein, unsere Befehle an den Computer zu denken!

 Unsere Aufgabe ist es, am Puls der Zeit zu bleiben, offen für Neues sein und vor allem, Begeisterung bei unseren Schülerinnen und Schülern zu wecken, denn sich mit einer Sache intensiv und mit Freude zu befassen, ist die beste Lernmethode. Das Beste an einem Jubiläum sind immer die alten Bilder und Berichte. Eine kleine Sammlung soll zum Erinnern und Schmunzeln anregen.

 Die Inhalte wurden 1:1 übernommen, für eventuelle Unrichtigkeiten übernehme ich keine Verantwortung. Viel Spaß beim Schmökern!

 Ehrenfried Stuhlpfarrer


Ehrenfried Stuhlpfarrer mit Christoph Leitold, der als erster die Lehrabschlussprüfung für Informationstechnologie an der Wirtschaftskammer absolvierte. Rechts: Sonja Hofer